Der #eSport boomt, und glaubt man den Studien, so nimmt #Österreich – etwas überraschend – eine führende Position ein. Die Entwicklung ist in unserem Nachbarland auch der Politik nicht verborgen geblieben. In Innsbruck – der Landeshauptstadt Tirols – hat der Gemeinderat vor wenigen Tagen eine weitreichende Entscheidung getroffen.
Die eSport Szene und alle damit verbundenen Branchen sollen besonders gefördert werden. Innsbruck will sich als Hotspot für Spielentwickler, Veranstalter und eSport Clans etablieren. Die Firmen sollen gezielt nach Innsbruck gelockt werden.
Der eSport in Österreich
Gespielt wird in Österreich scheinbar Tag und Nacht. Es gibt mehrere Studien, in denen davon gesprochen wird, dass 5,3 Millionen Österreicher bereits Computer-Spiele genutzt haben. Schaut man auf die Einwohnerzahl Österreichs so erscheint diese Zahl fast unmöglich und kann in der reellen Einschätzung durchaus angezweifelt werden.
Sei es drum – fakt ist, dass der eSport im Alpenland angekommen ist und zwar in der Mitte der Gesellschaft. Die eGames sind längst kein Phänomen der Jugend mehr. Alle Altersklassen haben das Spiel entdeckt. Genau auf diesen Boom will Innsbruck aufspringen bzw. diesen für die eigenen wirtschaftlichen Interessen nutzen.
Die „professionellen Spieler“ in Österreich
Weniger zweifelhaft, da nach vollziehbar, ist eine zweite Zahl. Es gibt in Österreich 50.000 aktive Gamer, die in den verschiedenen Disziplinen an Ranglisten-Turnieren, Ligen und anderen Wettkämpfen teilnehmen. Natürlich kann an dieser Stelle nicht komplett von eSport Profis gesprochen werden. Die Disziplinen lassen sich aber teilweise bereits mit regulären Sportarten vergleichen, bei welchen die Verbände sich über eine landesweite Mitgliederzahl von 50.000 Sportlern freuen würden.
Die Wertschöpfung der Branche
Die eSport bzw. die Gaming-Branche hatte in unserem Nachbarland 2019 eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 51,1 Euro vorzuweisen. Die offiziellen Zahlen von 2020 und 2021 liegen aktuell noch nicht vor, dürfte aber deutlich höher sein.
Die Ziele in Innsbruck
Die Politiker in Innsbruck wollen auf der eine Seite eSport Veranstalter und Spielentwickler direkt ansprechen. Die Ansiedlung von jungen, aufstrebenden eGaming Firmen ist das vorrangige Ziel, wobei der Weg natürlich mit entsprechenden, hochkarätigen Events begleitet werden soll. Die Voraussetzungen für Offline-Turniere in Tirol sind zweifelfrei vorhanden.
Im zweiten Schritt wird sogar darüber nachgedacht, an der Universität Innsbruck einen Studiengang im Bereich der Spielentwicklung einzurichten. Das gesamte, politische Projekt in Tirol wird ohnehin wissenschaftlich von den Forschern der Uni begleitet.
Der parteiübergreifende Antrag in der Innsbruck
Der Antrag im Parlament wurde von Abgeordneten der Grünen, der FPÖ, Für Innsbruck, der ÖVP, vom Tiroler Seniorenbund und der SPÖ eingebracht. Er besagt grundlegend, dass der eSport als zukunftsweisender Wirtschafts-, Tourismus- und Bildungszweig anzuerkennen ist. Die ehemalige Bürgermeisterin und heute Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer äußerste sich folgendermaßen zum Vorhaben:
„Die Entwicklung des Wirtschaftszweiges Digitale Spiele/Events ist unglaublich dynamisch, hat internationales Potential und ist nicht immer am Radar von klassischen Wirtschaftsbetrieben. Mit diesem Antrag wollen wir einerseits Fachexpertise in Innsbruck gewinnen und andererseits spürbare Akzente setzen.“
Mit der Initiative sollen die Videospiele und der eSport aus der „Schmuddelecke“ geholt werden, in der man sich teilweise noch befindet. Noch im ersten Halbjahr 2022 ist in Innsbruck nun ein runder Tisch aus Politik, Forschern und Digitalunternehmen geplant, an welchem die konkreten weiteren Schritte festlegt werden sollen.